Was ist Industrie heute?
Der deutsche Begriff Industrie kann grundsätzlich auf das lateinische Wort Industria zurückgeführt werden. Industria bedeutet übersetzt Fleiß oder auch Betriebsamkeit. Zwar kannten die Römer eine Konzentration von Handwerkern in Werkstätten zur Herstellung von Produkten des täglichen Lebens, in denen der Fleiß und die Betriebsamkeit der Handwerker zum gemeinsamen Nutzen gebündelt war, aber das, was die Industrie in heutiger Form charakterisiert, war den Römern unbekannt. Also lautet die Frage, was ist Industrie oder was ist Industrie heute?
Die Industrie, wie sie sich gegenwärtig zeigt, entwickelte sich im Grunde am Ende des 18. Jahrhunderts. Das eigentliche Mutterland der Industrialisierung, wie man es auch nennt ist England. Denn hier hat eigentlich erst die Erfindung der Dampfmaschine die Automatisierung und Mechanisierung bei der Herstellung und Weiterverarbeitung von Werkstoffen oder Produkten ermöglicht, die für die moderne Industrie in jeder Hinsicht kennzeichnend ist. Die Entwicklung von Mechanisierung und Automatisierung brachte auch eine Veränderung der Produktionsstätten an sich mit sich. Aus einfachen Werkstätten wurden Fabriken und natürlich auch Industrieanlagen und damit nahm der Fortschritt in diesem Bereich seinen Lauf.
Doch der Grad an Mechanisierung und Automatisierung und auch die Gestaltung der entsprechenden Industrieanlagen ist natürlich sehr unterschiedlich, denn diese Faktoren hängen von dem ab, was industriell hergestellt wird, daher kann man hier nicht pauschal von ein und derselben Art der Mechanisierung und Automatisierung sprechen. Um der Frage, was ist Industrie auf den Grund zu gehen, müsste man die Frage, was ist Industrie , umformulieren und fragen, was sind Industrien? Denn hier greift nicht die Einzahl, sondern nur die Mehrzahl.
Im Englischen wird die vielfältige Darstellung der Industrie als Industries viel häufiger betont. Viele Konzerne, die aus mehreren Produktionsstätten bestehen, führen Industries auch im Firmennamen, wie man entsprechend erkennen kann, wenn man sich damit auseinandersetzt. Industries oder Industriezweige sind je nach dem, was sie produzieren, unterschiedlichen Bedingungen bei der Produktion ausgesetzt und haben demnach auch unterschiedliche Ansprüche in diesem Bereich. Daher haben Industries bzw Vertreter verschiedener Industriezweige ebenso auch sehr unterschiedliche Interessen, beispielsweise, was die Materialbeschaffung für die Herstellung von Waren betrifft.
Um ihre Interessen zu vertreten, schließen sich Körperschaften und Personen eines Industriezweigs zu einem Verband Industrie zusammen, was durchaus sinnvoll ist und einige Vorteile bringt. Die Interessenten der Körperschaften werden dauerhaft gewahrt. Ein Verband Industrie hat die Aufgabe alle Aspekte, die den Industriezweig betreffen, zu stärken. Dazu gehören nicht nur Fragen der günstigen Material- und Maschinenbeschaffung. So gibt es selbstverständlich auch einen Verband Industrie, der regional organisiert ist, z. B. Verband Industrie für die Papierverarbeitende Industrie in Hessen etc.
Ein Verband Industrie trägt durch seine vielfältige Arbeit zur Stärkung vorhandener Industriebetriebe oder Industries bei und hilft bei der Weiterentwicklung der industriellen Merkmale, z. B. bei der Mechanisierung und Automatisierung durch die Durchsetzung neuer Produktionsverfahren. Und dies sind nur einige Beispiele, in welcher Form ein solcher Verband agiert und die Interessen der Verbandsmitglieder wahrt. Weitreichende Informationen zu unterschiedlichen Merkmalen der Verbände, können der entsprechenden Webseite entnommen werden. Hier geht man meist wesentlich näher und detailreicher auf die Aufgaben eines Verbandes in verschiedenen Bereichen ein.